In Anlehnung an das Werk von John Cage setzt sich die Ausstellung Opening Spaces for Action mit wirkungs- und rezeptionsästhetischen Fragestellungen auseinander. Vor dem Hintergrund zeitgenössischer künstlerischer und kuratorischer Diskurse werden diese in einer performativen Ausstellung von internationalen KünstlerInnen reflektiert. Die künstlerischen Positionen haben nicht immer einen direkten Cage-Bezug, sie spiegeln vielmehr den Versuch wider, neuartige Möglichkeiten der Erfahrung durch Kunst zu schaffen. Ausgehend von Fragen nach der Konstitution eines Kunstwerks, der zeitlichen Komponente in der Wahrnehmung von Kunst sowie dem Re-enactment, wird mit dem Format der Ausstellung selbst experimentiert. Sie ist als offener Arbeitsprozess konzipiert und wird fortwährend erweitert und verändert.
Werkbegriff, Autorenschaft, Authentizität sowie Rahmenbedingungen der Präsentation und der Rezeption von Kunst werden bei Cage nicht bloß thematisiert, sondern durch Einbeziehung und Herausforderung der RezipientInnen vielfältig erweitert. In seinem Oeuvre spielen die bewusste Wahrnehmung der Umwelt sowie die aus dieser Wahrnehmung gewonnenen Erfahrungen eine zentrale Rolle. Dabei geht es auch um die Wechselwirkung zwischen dem künstlerisch Intendierten und dem beiläufig Alltäglichen, die mal systematisch, mal spielerisch eingesetzt wird. Cages künstlerische Arbeit erforscht und erprobt die der Kunst innewohnende Potenzialität.
Die Ausstellung macht in einem variablen und interaktiven Display diese Themen zugänglich. Die gewohnte Rezeptionsweise, nämlich das Durchschreiten einer gleichbleibenden Anordnung, wird durch aktive Einflussnahme der RezipientInnen aufgehoben, die Einmaligkeit des Ausstellungsbesuchs durch im Prozess entstehende Werke, Performances, Vermittlungsangebote sowie Workshops erweitert. Dabei wird mit der veränderbaren Architektur des Neubaus der GfZK gearbeitet, um Verbindungen zwischen Innen- und Außenraum sowie Möglichkeiten der Interferenz und Interaktion zu schaffen. Nicht zuletzt geht es um die Bewusstmachung der Rolle der RezipientInnen im Prozess der Wahrnehmung und der Interpretation von Kunstwerken.