Philippe Parreno (F)
EL SUEÑO DE UNA COSA
VIDEOINSTALLATION, 2001
Die Videoinstallation El Sueño de Una Cosa bezieht sich auf zwei Schlüsselmomente der Kunstgeschichte – auf John Cages berühmtes Stück 4:33’ und Robert Rauschenbergs monochrome weiße Malereien (»White Paintings«). Die Arbeit setzt sich mit der Dimension der Zeit in der Wahrnehmung von Kunst auseinander.
Parreno präsentiert das Gemälde in einer zunächst klassischen Ausstellungssituation. Der Raum verdunkelt sich jedoch in regelmäßigen Abständen und auf die Leinwand wird ein kurzer Film projiziert. Der einminütige Film wurde auf einer norwegischen Insel am Nordpol gedreht, und die zeitlosen Landschaftsaufnahmen sind mit dem Beginn von Edgar Vareses Komposition »Desert« von 1954 unterlegt. Während die Musik und die Aufnahmen eine erzählerische Dramatik nur andeuten, erhält der Film erst vermittels seiner Kontextualisierung seine narrativen Qualitäten. Es unterläuft die Erwartungshaltung der BetrachterInnen und lädt sie zum Nachdenken über den Vorgang der Kunstrezeption ein.