Yolande Harris (NL)
TROPICAL STORM
VIDEOINSTALLATION, 2009
Die Bild- und Tonaufnahmen eines tropischen Regensturms sind in Florida entstanden. Wenn man den Ausstellungsraum betritt, wird man vom Sound des herunterprasselnden Regens umhüllt. Erst nach einiger Zeit werden Unterschiede in der vermeintlich gleichmäßigen Aufnahme hörbar.
DISPLACED SOUND
Workshop, 2010/2012
06. JULI 2012, 10-13 UHR
Anmeldung unter erdodi@gfzk-leipzig.de
In einem kollaborativen kreativen Prozess untersucht der Workshop Displaced Sound das hyperbewusste Hören während der Fortbewegung im Stadtraum. Aufgezeichnete Umgebungsgeräusche einer festgelegten Route werden über Kopfhörer wiedergegeben, während man die Route physisch nachvollzieht.
Die Bedeutung eines Geräuschs oder einer Außenaufnahme verändert sich wesentlich, je nachdem, wo und wann es wiedergegeben wird. Während man die Straße entlang läuft, konzentriert man sich vor allem auf die Geräusche, die Fortbewegung und Orientierung erleichtern. Wenn man die Aufzeichnung desselben Spaziergangs in einem stillen Raum abspielt, nimmt man die Aufzeichnung anders wahr, weil man die Geräusche für Handlung, Fortbewegung und räumliches Verständnis nicht zu übersetzen braucht. Wenn man die Tonaufnahmen jedoch hört, während man den Spaziergang zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt, wird man mit der Entkoppelung der Wahrnehmung und der physischen Umgebung konfrontiert. Die Instinkte, die auf akustischen Hinweisen basieren, geraten in Konflikt mit der unmittelbaren visuellen Erfahrung. Man erkennt spezifische Straßengeräusche wieder, hört aber beispielsweise das gerade vorbeifahrende Auto nicht. Man sieht jemanden auf sich zulaufen, seine Schritte sind jedoch nicht synchron mit dem Sound, den man hört. Durch diese Erfahrung wird man sich der auditiven Wahrnehmung und der Funktion des Hörens für Orientierung, Bewegung, für Zeit und Raum bewusst.