Stefan Riebel
VERSUCHSANORDNUNG FÜR PLATTENSPIELER, VINYLROHLINGE
UND ZEIT
SOUNDINSTALLATION, 2012
Die eigens für die Ausstellung entstehende Soundinstallation beschäftigt sich mit dem Ephemeren als Gestaltungsmittel und bietet je nach Zeitpunkt der Rezeption unterschiedliche Eindrücke und Erlebnisse an. Im Ausstellungsraum stehen Plattenspieler, die mit je einem Schallplattenrohling bestückt sind. Über die gesamte Laufzeit drehen sie ihre Kreise, die Nadeln der Plattenspieler hinterlassen unaufhörlich ihre Spuren und kratzen ein dichtes Rillengeflecht in die blanken Oberflächen der empfindlichen Rohlinge. Durch das Abspielen von zunächst Nichts beschreibt jede der Stationen seinen Plattenrohling und erzeugt dabei ein immer einzigartigeres Klanggewebe. Im Ausstellungsraum entsteht für die BetrachterInnen durch Überlagerungen ein Klangteppich, der je nach Position im Raum dicht oder aufgelockert, rhythmisch oder holprig erscheint. Je weiter die Zeit voran schreitet, umso vielschichtiger wird das akustische Geflecht, das den Raum Tag für Tag einwebt. Die Arbeit gibt die zeitliche Komponente in der Entstehung und Auflösung von Form wieder, indem sie sich im Verlauf ihres Bestehens gleich wieder verändert und zersetzt.